Was tun die Bürger für die Qualität der Medien?

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Ansichten / Arbeiten

Medien sind die Sündenböcke der Nationen. Spätestens seit Trump seinen Wahlkampf mit Lügen statt Fakten und immer wiederkehrender Denunzierung der Medien gewonnen hat, stehen sowohl die Produkte als auch die Produzenten, also die Journalisten, in denkbar schlechtem Licht.

Die Leser sind wütend – und die Journalisten ratlos. Immer wieder fallen schubladisierende Ausdrücke wie «Lügenpresse». Dieser Begriff versucht an sich nichts anderes zu sagen, als dass die Medien den Empfängern mit willentlicher Absicht Unwahrheiten unterbreiten. Ob dem so sei oder eben nicht, ist nicht Gegenstand dieses Artikels und liegt auch nicht in meiner Kompetenz, zu beurteilen.

Es ist allerdings ein Schema zu erkennen. «Lügenpresse» schreien jene am lautesten, die andere Meinungen nicht akzeptieren können und wollen. Entspricht ein Artikel nicht den Ansichten dieser Personen, wird er einfach als Lüge abgetan. So einfach ist es aber nicht.

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Chur – Bellinzona (via San Bernardino)

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Drahtesel

Die letzte mehrtätige Tour dieses Jahres verlief von Chur über den San Bernardino Pass bis nach Bellinzona. Insgesamt 2000 Höhenmeter auf 128 Kilometern Distanz galt es zu absolvieren. Mit den relativ vielen Höhenmetern, die auf eine kurze Strecke verteilt sind – eigentlich sind die 2000 Meter bereits nach rund 74 Kilometern überwunden – hat die Route ein bergiges Profil.

Aufgrund Zugverspätungen sind wir erst nach 22 Uhr in Chur. Trotzdem versuchen wir, in der Dunkelheit einige Kilometer zu absolvieren. Ein Fehler. Nachdem wir mehrmals falsch abgebogen sind und das Smartphone zur Ortung benötigten, richten wir unser Schlafplatz in einer öffentlichen, halb offenen Holzhütte ein.

Die Nächte sind kalt. Der Frost macht sich am Morgen auf dem Rasen breit. Dick eingepackt gestalten sich die ersten Stunden jeweils am Morgen als schwierig – ehe gegen Mittag die Sonne Wärme spendet und uns während der gesamten Tour begleitet.

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Zu wenig Ehrgeiz? «Das ist gesunder Realismus»

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Arbeiten / zentralplus

Seit Jahren stehen sie gemeinsam auf der Bühne – jetzt haben die Rapper Melo und Kevjam aus Ebikon endlich ihr gemeinsames Album veröffentlicht. Im Interview mit zentral+ geben sich die beiden von der selbstkritischen Seite – und sind trotzdem zufriedener denn je.

«Buebetraum» heisst das am 16. Oktober veröffentlichte Album der beide Luzerner Rapper Melo und Kevjam. Abwechslungsreich sinnieren die beiden auf der Platte über ihren Werdegang, Neider und Nörgler sowie über Weltgeschehnisse, die den beiden hin und wieder schlaflose Nächte bescheren. Dabei kommt auch leichteverdauliche Rap-Kost nicht zu kurz.

zentral+: Ihr steht bereits seit Jahren gemeinsam auf der Bühne. Da lag es auf der Hand, dass ihr gemeinsame Sache macht. Wann kam der Zeitpunkt, in dem ihr euch dazu entschieden habt, ein gemeinsames Album herauszubringen?

Melo: Das war ziemlich genau vor einem Jahr nach der Plattentaufe meines Soloalbums «Transfer». Kevjam und ich wussten beide nicht so genau, was wir machen sollten. Die Idee, zusammen was zu produzieren, stand aber schon lange im Raum. Nach meinem Soloalbum war der Zeitpunkt richtig. Wir sagten uns: Jetzt oder nie. weiterlesen…

Ich bin enttäuscht von dir, Demokratie

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Ansichten / Arbeiten

Nach den desolaten Wahlergebnissen vom 18. Oktober sitze ich konsterniert im Büro. Was ist schief gelaufen gestern? Ich habe doch gewählt – und dann noch radikaler Links denn je –  trotzdem gewinnt die SVP.

Vor mir prangt in einem Tab das Mitgliederportal der SP Schweiz. Eintragen und Mitglied werden? Obwohl mir durchaus bewusst ist, dass das keine Lösung für das Problem ist, spiele ich mit dem Gedanken. Schliesslich bin ich ja aber auch für längere Ladenöffnungszeiten –  ob die SP ihre Freude an mir hätte? Wohl kaum.

Wahrheit und Humanität bleiben aussen vor

Sowieso habe ich mich stets gegen engstirniges Parteidenken gewehrt. Wie hirnlose Meinungstruppen marschieren die Parteien auf der Bühne der Demokratie aufeinander zu. Sie schreien sich gegensätzliche Meinungen um die Ohren. Das Volk als Publikum applaudiert in seiner Überforderung in die ihm vertraute Richtung. Wahrheit und Humanität haben auf der Bühne der Demokratie leider nichts zu suchen.

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«Was die Leute erschaffen haben, ist grossartig»

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Arbeiten / zentralplus

Spätestens seit der Zwischennutzung «Himmelrich» ist die abl Expertin für Nutzungen dieser Art. Im Interview erklärt Jesus Turiño die Schwierigkeiten einer Zwischennutzung und was die Voraussetzungen für weitere solche Projekte sind.

Die Allgmeine Baugenossenschaft Luzern (abl) mausert sich langsam aber sicher zum Zwischennutzungsexperten im Kanton Luzern. Mit dem «Zwischenrich», das in der ganzen Stadt für Furore sorgte (zentral+ berichtete), hat die abl bereits das dritte Zwischennutzungsprojekt durchgeführt. Der Leiter Soziales und Genossenschaftskultur der abl, Jesus Turiño, erklärt im Interview, weshalb diese Projekte zur Philosophie der abl gehören und weshalb diese nur mit einer Vertrauensbasis zu den Luzerner Kunstschaffenden funktioniert. weiterlesen…

«Lieber gehe ich in den Knast»

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Arbeiten / zentralplus

Gegen die 1’500 Franken: So viel hat der Strassenmusiker «Cello Inferno» bisher an Bussen bezahlt. Nachdem der Luzerner innert kürzester Zeit zwei weitere Geldstrafen aufgebrummt bekam, hat er genug – und zieht sogar ein paar Tage Gefängnis in Betracht.

Bewaffnet mit Gitarre, einem kleinen Verstärker und seinem Markenzeichen – der feuerspuckenden Kaffeekanne – macht sich Marcello Palermo, wie «Cello Inferno» mit bürgerlichem Namen heisst, immer wieder auf in die Schweizer Städte. Der Luzerner Strassenmusiker verdient sein täglich Brot mit seinem unkonventionellen Auftreten und seiner ebenso unkonventionellen Musik. Das freut die Touristen, Städter und alle anderen, die Zeit finden, dem «Country Blues Trasher» zumindest ein paar Minuten zuzuhören.

Keine Freude an seiner Strassenmusik hat allerdings die Berner Polizei. Kürzlich veröffentlichte Marcello Palermo auf Facebook zwei von der Berner Polizei ausgestellte Bussen in der Höhe von je 120 Franken. Der Grund: Wiederholtes Musizieren mit Verstärker. Nun hat der Strassenmusiker genug. Zumal er als Musiker auf den Verstärker mit einer Ausgangsleistung von zweimal 2,5 Watt angewiesen sei, wehrt er sich dagegen. Die Bussen zu bezahlen, kommt für ihn nicht in Frage. «Lieber gehe ich in den Knast», schreibt Palermo auf Facebook. weiterlesen…

«Ich glaube nicht, dass 2017 einfach Schluss ist»

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Arbeiten / zentralplus

Zwei Jahre sind bereits passé. Das Neubad feiert die Halbzeit der Zwischennutzung gebührend mit einer grossen Party. zentral+ hat Vorstandsmitglied Mario Stübi zur Halbzeit-Ansprache getroffen und ihm Spannendes über die Zukunft des Neubads entlockt.

Als das Neubad im September 2013 als Zwischennutzung seine Pforten öffnete, war es ein Gang ins Ungewisse. Mittlerweile hat sich das Neubad zu einem festen Bestandteil der Stadt Luzern entwickelt und ist kaum mehr aus dem hiesigen Kulturkuchen wegzudenken. Und das gerade mal nach zwei Jahren Betrieb. Jetzt ist Halbzeit. Aus diesem Anlass haben wir mit Vorstandsmitglied Mario Stübi über den Lotteriegelder-Streit mit dem Kanton, vergangene und künftig Highlights sowie die Möglichkeit auf Verlängerung der Zwischennutzung gesprochen. weiterlesen…

Luzerner zeigen Solidarität mit Flüchtlingen

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Arbeiten / zentralplus

Die Flüchtlingsproblematik ruft immer mehr Privatpersonen auf den Plan. Sie wollen selber helfen und nicht einfach tatenlos zusehen. Dabei haben sich zwei Luzernerinnen auch schon etwas übernommen.

Die gegenwärtige Überforderung mit den Flüchtlingsströmen ist offensichtlich. Der Kanton nimmt die Gemeinden in die Pflicht. Die Gemeinden selber haben kaum Kapazitäten und Unterbringungsmöglichkeiten. Die SVP nutzt die Gunst der Stunde für Wahlkampf, die SP/JUSO relativieren. Es ist – gelinde gesagt – ein heilloses Durcheinander. Die Folge: Angst macht sich breit, und diese wird schnell zur Wut. Hasstiraden beherrschen die Sozialen Medien.

Doch nicht nur. Je stärker die Stimmen gegen Asylsuchende werden, umso mehr legen jene zu, die im Flüchtling den Menschen, und nicht den «Sozialschmarotzer» sehen. Sie mobilisieren sich und zeigen Solidarität – setzen auf Taten statt Worte, um aktiv den Asylsuchenden im Kanton Luzern zu helfen. weiterlesen…